19.10.2005
19.10.2005 BILD LEIPZIG
von WILLEM A. TELL
LEIPZIG - Haben Sie gewählt? Ja, sie haben: Auerbachs Keller hat einen neuen Wirt!
Ab April 2006 wird Bernhard Rothenberger (45) das Leipziger Traditionsrestaurant führen. Zusammen mit seiner Frau Christine (43) löst er Ulrich Reinhardt (54) ab, der seinen Vertrag nicht verlängern wollte.
"Ich bin froh, dass wir den Zuschlag für dieses außergewöhnliche Restaurant bekommen haben", sagt Rothenberger zu BILD, der sich gegen TOP-Gastronomen wie Michael Käfer ("Feinkost Käfer") und Platzhirsche wie Lutz Albrecht ("Barthels Hof") durchgesetzt hat.
Rothenberger: "Auerbachs Keller ist mehr als nur ein Restaurant - es ist ein Kulturobjekt, für das man leben muss. Eine Mischung aus Beruf und Berufung!"
Rothenberger betreibt zur Zeit noch das Parkhotel Schloss Hohenfeld bei Münster und hat mit seiner Frau das Handwerk in Top-Häusern wie Brenner's Parkhotel Baden-Baden, dem Hotel Bristol in Paris und dem Hotel Wasserturm Köln gelernt.
"Ausschlaggebend für den Zuschlag war aber sicher - neben unseren Qualifikationen - auch, dass wir uns in Zukunft nur um Auerbachs Keller kümmern werden und unser ganzes berufliches Schicksal mit diesem weltberühmten Restaurant verknüpfen werden", so der Gastronom.
Wie gut kennt der neue Chef "seinen" Keller schon?
"Ich habe Auerbachs Keller natürlich mehrfach anonym besucht und war sehr zufrieden", erzählt Rothenberger. "Das Restaurant ist hervorragend geführt, der Service schnell und freundlich, das Essen top und die Qualität der Weinkarte stimmt auch..."
Bedeutet das, dass in Auerbachs Keller alles beim Alten bleibt?
"Man kann nie in die Fußstapfen eines anderen treten - aber unser Konzept sieht vor, die Dinge im Grundsatz beizubehalten."
Dazu gehört auch, dass Rothenberger die 70 Angestellten in Auerbachs Keller übernehmen will.
"Wir hoffen, dass dieses tolle Team auch mit uns den Geist von Auerbachs Keller aufrecht erhält."
Der Pachtvertrag für Auerbachs Keller geht über 10 Jahre mit zwei weiteren 5-Jahres-Optionen. "Wenn wir den erhofften Erfolg haben, können wir dann mit 65 Jahren verdient in Rente gehen. Bis dahin wollen wir in Leipzig eine echte Heimat finden..."