13.04.2006

13.04.2006 Frankfurter Allgemeine Zeitung

Ein wenig Angst hat Bernhard Rothenberger, der neue Pächter von "Auerbachs Keller", schon. Am 18. April wird das Leipziger Traditionsrestaurant nach kurzer Pause erstmal unter Rothenbergers Regie seine Pforten öffnen. "Ich hab ja schon viele Projekte gemanagt, manches Hotel übernommen, aber  das hier ist eine ganz besondere Sache", sagt der aus Baden-Baden stammende Rothenberger. "Auerbachs Keller" sei ein Aushängeschild für Leipzig, Sachsen und Deutschland. Tatsächlich rangiert das Restaurant laut einer amerikanischen Studie auf Platz fünf einer Liste der berühmtesten Restaurants der Welt. "Auerbachs Keller" existiert seit 1525. Namensgeber war der Mediziner und Universitätsprofessor Heinrich Stromer aus Auerbach in der Oberpfalz. Im Zuge von Umarbeiten des Hauses malte Andreas Brettschneider 1625 zwei Tafelgemälde, die sich auf den Fassritt des Wunderarztes Dr. Faust während eines Messebesuchs in Leipzig beziehen. Zwar befindet sich die Begebenheit schon im Faust-Volksbuch, berühmt wurde sie und mit ihr der Keller erst durch Goethes "Faust". Einen kleinen Pakt mit dem Teufel will auch Rothenberger eingehen. Ab und zu werden sich Mimen zwischen die Gäste mischen - Mephisto darf da nicht fehlen. Rothenbergers Motto stammt von Goethe: "Kein Genuss ist vorübergehend, denn der Eindruck, den er hinterlässt, ist bleibend." (reb.) 

 

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