28.04.2006

28.04.2006 Hotelintern

Auerbachs Keller unter neuer Leitung. Eines der berühmtesten Restaurants der Welt wird seit 18.04.2006 vom Ehepaar Rothenberger bewirtschaftet. Froh ist Bernhard Rothenberger, der vom Parkhotel Schloss Hohenfeld in Münster nach Leipzig zog, dass ihm ein Großteil der alten Belegschaft die Treue hält. Für viele langjährige Mitarbeiter bedeutet der Pächterwechsel zugleich einen Karrieresprung: Rothenbergers Vorgänger Ulrich Reinhardt hatte die Führungsriege komplett mit Familienmitgliedern besetzt, die nun mit ihm den Keller verlassen. Das bedeutet für Stellvertreter jetzt, beruflich aufzusteigen. So wird z.B. der bisherige Sous-Chef Sven Hofmann neuer Küchenchef.

Auch der Führungsstil Rothenbergers ist ein anderer: "Ich erwarte von meinen Mitarbeiter, dass sie eigenverantwortlich und selbstständig arbeiten, das bedeutet zunächst vielleicht etwas mehr Anstrengung, aber langfristig auch mehr Zufriedenheit bei den Mitarbeiter", ist sich Rothenberger sicher. Zudem hofft Rothenberger künftig wieder mehr Leipziger in der "Guten Stube" der Stadt willkommen zu heißen.

Für die Rothenbergers bedeutet die Übernahme einen echten Neuanfang, denn das Objekt sei mit nichts zu vergleichen, eben ein Unikat. Obwohl Bernhard Rothenberger, wie er selbst sagt, vieles neu lernen muss, wird ihm seine internationale Berufserfahrung, die der Restaurantfachmann und Betriebswirt in der Vier- und Fünf-Sterne-Hotellerie im In- und Ausland sammeln konnte, helfen. Seine Frau Christine ist Köchin, Restaurantfachfrau und Hotelkauffrau sowie Absolventin der Hotelfachschule Salzburg. Zurzeit leitet sie das Parkhotel Schloss Hohenfeld alleine bis der Pachtvertrag ausläuft.

Auerbachs Keller in der Mädlerpassage ist die berühmteste Traditionsgaststätte Leipzigs. Seit 1525 wurde hier an Studenten Wein ausgeschenkt. Seinen Namen erhielt das Lokal von seinem Gründer, Mediziner und Prof. Heinrich Stromer von Auerbach (Oberpfalz). 1665 ließ sein Urenkel Johann Vetzer den Fassritt Fausts auf zwei Tafeln im Kellergewölbe malen. Während der DDR war der Keller eine Messegaststätte für Besucher, die in Devisen zahlten. Nach der Wende kam es unter neuem Investor zum Konkurs und zeitweiliger Schließung. 1996 wurden die Türen wieder geöffnet.

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